Vorwort
Was ist Bewusstsein? Jeder hat es, aber kein Mensch weiß, was es ist und niemand versteht es. Normalerweise haben wir den Eindruck, von ihm abhängig zu sein, dass es mit uns spielt. Dabei sind wir selbst das Bewusstsein, das sein Spiel beobachtet. Es ist unsere eigentliche Natur, die entdeckt werden will. Als probates Mittel dafür bietet sich die Meditation an.
Meditation dürfte die einzige praxisrelevante Methode zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Bewusstsein sein. Während unser auf langjährigen Erfahrungen beruhendes Wissen bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben gute Dienste leistet, erweist es sich bei der Meditation in vielerlei Hinsicht als Hindernis. So führt der Weg der Meditation dann auch in die entgegengesetzte Richtung, in das Reich des Nicht-Wissens. Damit stellt sich die grundsätzliche Frage, was wissen wir heute von der Welt und wo liegen die Grenzen unserer Erkenntnisse. Die Beschäftigung mit diesen Fragen soll helfen, eingefahrene Denkreflexe aufzuweichen, um so den Weg ins Nicht-Wissen zu erleichtern.
Bewusstseinsfragen sind von alters her ein Anliegen der Philosophie. Seit einiger Zeit interessieren sich ebenso Naturwissenschaftler für dieses Thema, vornehmlich aus dem Bereich der Neurowissenschaften, aber auch der Grundlagenforschung der Physik, wo die Rolle des Beobachters und damit einhergehend die Realitätsfrage nach Klärung verlangt. Das vorliegende Buch wird Querverbindungen zwischen den unterschiedlichen Wissenschaftszweigen und der Meditationspraxis aufzeigen.
Ein besonderes Fachwissen oder bestimmte Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur Interesse und Freude an Fragen, die das Mysterium des Seins betreffen. Vorerfahrungen in Meditation können natürlich nur hilfreich sein.
Leserinnen und Lesern, die mit der Thematik Wirklichkeit - Realität nur wenig vertraut sind, sei der Einstieg in die Lektüre über den Anhang des Buches (Selbst-Training) empfohlen.