Das farblose Nichts
Wollten wir dem Blumengirlanden-Sutra vertrauen, dann wäre „das gesamte Universums nur vom Geist alleine erschaffen“. Diese Aussage scheint mit unserer gewohnten Alltagswelt zu kollidieren. Tatsächlich dürfte diese Sichtweise nicht grundsätzlich modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen.
So ist schon seit langem bekannt, dass die Natur im Grunde genommen farblos ist. Schließlich besteht ein Atom größtenteils aus luftleeren Raum. Sein Kern - die eigentliche Masse - beträgt nur ein Zehntausendstel seiner Gesamtgröße.
Dennoch sehen wir Farben. Wenn Photonen auf das Auge treffen, werden im Gehirn Farbwahrnehmungen hervorgerufen. Farben gehören allein dem Gehirn, nicht den äußeren Objekten. Wie im Gehirn Farben entstehen, bleibt wissenschaftlich geschehen ein ungeklärtes Rätsel.
Farben sind wie die Süße des Zuckers oder der Duft der Rose rein geistige Phänomene.
Detlef B. Bartel