Tony Parsons - Nichts ist alles, alles ist nichts.
Vor einiger Zeit erhielt ich Post aus England. Tony Parsons hatte mir sein Buch "nothing being everything being nothing" geschickt. Ein wunderbares Buch, das ich allen Interessierten ans Herz legen möchte. Im Vorwort des Buches wird auf das zunehmende Interesse an non-dualen Weisheitslehren hingewiesen. Diese Lehren folgten all zu oft dem Prinzip, vom hohen Gipfel der Erleuchtung “herabzusteigen, um die noch nicht Erwachten auf dem halben Weg des Berges zu treffen“, womit letztendlich das dualistische Missverständnis von einer Hierarchie und einer persönlichen Entwicklung nicht abgebaut sondern verstärkt wird. Den Suchenden brächte das eine unterschwellige Bestätigung, dass sie tatsächlich verloren sind und der Erlösung bedürfen. Wie schon in seinen früheren Büchern versucht Tony Parsons deutlich zu machen, dass dies für den menschlichen Geist eine absolut unlösbare Aufgabe darstellt, der auf diese Weise niemals sein zu Hause finden kann, nach dem er so verzweifelt sucht.
Tony Parsons erschien selbst zu seinen Meetings immer als ein Gleicher unter Seinesgleichen.
Nichts zu sein, ist alles zu sein, ist nichts zu sein. Diese Worte mögen auf den erste Blick widersprüchlich, wenn nicht gar unsinnig erscheinen, entsprechen sie doch in keiner Weise unserer gewohnten Denkweise. Tatsächlich beschreiben sie in aller Kürze unsere grundlegende Wirklichkeit:
Alles, was ist, ist das ....
Sein
das Eine erscheint als zwei
nichts erscheint als alles
das Absolute erscheint als das Spezielle
Leerheit erscheint als Fülle
das Unbedingte erscheint als das Bedingte
Einheit erscheint als Trennung
Subjekt erscheint als Objekt
das Singuläre erscheint als Pluralität
das Unpersönliche erscheint als das Persönliche
das Unbekannte erscheint als das Bekannte
Es ist die tönende Stille und die sich bewegende Reglosigkeit
und diese Worte erscheinen als Hinweis auf das Wortlose
.... und doch passiert nichts.
Tony Parsons: nothing being everything being nothing
Detlef B. Bartel